Mauren

Schon jenseits der Waldhöhen des Südrieses ist in den Taleinschnitt des Reisbaches das Evangelische Pfarrdorf Mauren eingebetet. Dieses wird in der ältesten Urkunde aus dem 12.Jahrhundert Murun genannt. Nach den erhaltenen Bekundungen scheint es im Mittelalter zwei nach Mauren genannte Adelsfamilien gegeben zu haben, die beide zu dem Lebensträgern der Grafen von Oettingen gehörten. Die eine, die schon um 1250 genannt ist, besaß eine "Veste" außerhalb des Ortes, die im Anfang des 14.Jahrhundert als Oettingisches Erblehen an einer Winther von Reichen und bald darauf an Friedrich von Maihingen kam, nach dessen Tod sie bei Oettingen blieb. Die andere, die den Beinamen "Die Slasisen" führte, wohnte im Ort selbst, in einem Steinhaus. Diese wird in einer Reihe von Urkunden zwischen 1330 und 1485 erwähnt, und aus ihr stammt ein 1417 und 1429 genannter Nördlinger Stadtammann dieses Namens.

Moll berichtete, dass zu seiner Zeit, also um 1760, unweit des Dorfes beim Jägerhaus noch die Ruinen des einen Schlössleins zu sehen waren, dass die Wöllwart in Mauren Lehensträger geworden seien und dass auch die Mollen ein Schlösslein in der Nähe des Ortes gehabt haben mit dem Meiernhof, dem Mollenhof, und den Mollenäckern, ferner, dass damals von den Anwesen des Dorfes 54 zum Oettingischen Oberamt Harburg,18 zum Kloster Kaiserheim und eines zum Deutschetherorden gehört haben soll und dass im Jahre 1759 durch einen Brand 33 Gebäude zerstört worden seien.

Der Kirchensatz mit dem Patronatsrecht war ursprünglich mit der alten „Veste“ verbunden und wurde mit ihr an die Grafen von Oettingen übertragen, di ihn immer wieder in Teilen an verschiedene Herren als Lehen vergaben, bis er 1486 von einem Herrn von Emmertshofen wieder vereinigt wurde. Nach dem Tode des verschuldeten Georg von Emmershofen (1528) gingen die Güter dann an die der Reformation sich zuwendende Linie des gräflichen Hauses Oettingen, das 1556 den ersten protestantischen Pfarrer in Mauren einsetzte.

Erwähnt sei noch, dass der Pfarrer von mauren alle Sonn- und Feiertage auch in Schaffhausen zu predigen hatte und dafür jährlich ein Gewisses von Ellwangen (?) erhalten sollte. Die ursprüngliche Pfarrkirche war der heiligen Walburga geweiht; sie wurde erst in der protestantischen Zeit abgetragen und durch den gegenwärtigen Bau ersetzt.

Zu Mauren werden noch folgende Siedlungen gerechnet: die Einöde Obere Reismühle, ein Besitztum der Grafen von Oettingen, und der Weiler Spielberg, der wahrscheinlich in alter Zeit Eigentum des Donauwörther Klosters Heilig Kreuz gewesen ist; er bestand 1413 aus zwei Höfen, die durch Kauf an Oettingen kamen. Im Dreißigjährigen Krieg wurden auch diese niedergebrannt, und 1692 lagen sie noch in Trümmern. Erst später entstanden nach und nach die gegenwärtigen vier Höfe.

Man zählte vor nicht allzu langer Zeit auf der Flur Mauern noch viele Grabhügel, die leider wohl zum größten Teil eingeebnet wurden, ehe sie wissenschaftlich untersucht waren. Sieben davon liegen noch deutlich erkennbar am Weg nach Schaffhausen. Wenn auch die erste urkundliche Nennung des Ortes erst in der Mitte des 12. Jahrhunderts nachweisbar ist, so handelt es sich doch um ein viel älteres Siedlungsgebiet, wie reiche Funde aus der Römerzeit beweisen, in welcher eine Römerstraße von Ebermergen über Mauren nach Großsorheim führte. Im Jahre 1846 konnten z.B. bei Ausgrabungen nahe der Straße nach Oppertshofen eine römische Villa und ein Bad freigelegt werden . Auch der Name Mauren, ursprünglich nur nähere Bestimmung „ad muros“ (bei den Mauern) verwendet, weist auf eine römische Siedlung hin. Der eigentliche Name scheint „Meagin“ gewesen zu sein, doch verschwand er bald. Bei einer Güterschenkung der Edelherren Wolftrigel und Tiemo von Fronhofen im 12. Jahrhundert an das Stift Berchtesgaden wurden die Brüder Luitpold und Heinrich als Zeugen genannt. Aus dem 13. Jahrhundert ist bekannt, dass das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth einige Gefälle aus Mauren bezog. Spielberg gehörte wohl zur ältesten Ausstattung des Klosters. Am 12. März 1328 wurden die Ministerialen von mauren Lehensträger der Grafen von Oettingen und blieben es, bis ihr Geschlecht Ende des 15.Jahrhunderts ausstarb. Im 14. Jahrhundert ausstarb. Im 14.Jahrhundert waren die Edlen von Mauren große Wohltäter des Klosters von Monheim, was erklärt, dass die alte Pfarrkirche der heiligen Walburga geweiht wurde.

Das Maurener Wappen

Der Schildfuß ist rot und hat Zinnen. Das Schildhaupt ist  schräg gevierteilt in Silber und Rot. Es ist mit einer grünen Kugel belegt.

Erklärung

Die Zinnenmauer im Schildfuß des Wappens steht für den Ortsnamen Mauren.

In Mauren gab es ein altes Ortsadelsgeschlecht. Dessen Wappen ist auf einem Siegel von 1342 erhalten. Es wurde in den Schildkopf übernommen und zeigt die schräggestellte Vierung. Ihr ist in der Mitte eine Kugel aufgelegt ist.