Großsorheim

Im Südwestwinkel des eigentlichen Rieskessels schmiegt sich zwischen die ansteigenden Randhügel das durch den Wohnsitz des gemeinsamen Pfarrers mit Kleinsorheim verbundene protestantische Kirchdorf Großsorheim, in früheren Zeiten Größer- oder Osternheim, d.h. das östliche Sorheim, genannt. Zur Erklärung der Silbe "Sor-" gibt es nur unbefriedigende Vermutungen, so dass die Bedeutung des Namens wohl für immer im Dunkel bleiben wird.

Ebenso unklar ist es, ob die ältesten Erwähnungen von Sorheim, die des 12. Jahrhunderts, Groß- oder Kleinsorheim meinen; doch finden sich in der Mitte des 13. Jahrhunderts auch schon sichere Nachrichten über Großsorheim, wie z. B. eine Stelle im Heberegister des Donauwörhter Klosters Heilig Kreuz (1250), wo es heißt, dass das Kloster auch in Sorheim und in secundo Sorheim, also in Groß- und Kleinsorheim, Gefälle besitze. Unsicher ist die Lage der Sorheimer Güter, die Berchtold von Harburg um 1240 als Reichslehen innehatte, und die Lge der "Burg" Sorheim, die der hohenstaufische König Konrad IV. im Jahre 1251 nebst Harburg an die Grafen von Oettingen verpfändete. In der Folgezeit kamen die meisten Anwesen von Großsorheim an die Grafschaft, so dass diese (nach Moll) um1760 dort 48 Untertanen besaß, während von den noch übrigen Gütern zwwei Höfe und eine Sölde dem Nördlinger Hospital, eine Sölde der Nördlinger Karmelitenpflege, drei Sölden dem kloster Schönefeld und fünf Sölden dem Kloster Heilig Kreuz gehörten.

1363 gab Bischof Marquart von Augsburg an das Kloster Waldsassen mit der Kirche von Harburg auch die Rechte über Großsorheim zurück, und 1530 kaufte Graf Karl Wolfgang von diesem Kloster auch den Sorheimer Großzehnten und damit wohl auch das Präsentationsrecht. Inzwischen (1492) hatte nämlich Graf Wolfgang das mit reichlichen Mitteln ausgestattete Benefizium einer Frühmesse gestiftet, nachdem vorher die gottesdienstlichen Handlungen von einem Harburger Helfer ausgeübt worden waren.

1987/88 wurde auf den Steppachäckern ein römischer Gutshof mit Bad freigelegt.

Nahe der Bundesstraße 25, in südlicher Richtung, liegt das Dorf Möggingen unmittelbar an den hinter ihm ansteigenden bewaldeten Randhöhen des Rieses. Der Name lässt darauf schließen, dass Möggingen eine alamannsiche Gründung ist. Der Ort gehörte im Mittelalter zu mehreren Klöstern, bis er in den Besitz der Grafen von Oettingen kam, bei denen er bis zur Auflösung des alten Reiches und zum Übergang nach Bayern verblieb.

Auf einem unmittelbar beim Dorf im Südwesten aufsteigenden Hügel sind heute noch Reste von Befestigungen zu sehen, in denen die Bewohner wohl Schutz suchten, wenn sie in Gefahr waren. Das wird auch im Namen „Burg“ bestätigt, den der Hügel heute noch trägt. Zu Großsorheim gehört auch die Egermühle.