Station 14 – Von Fischen und Meteoriten

Von der Plattform der Geopark-Infostelle aus sind den Wörnitzarm aufwärts die Rückgebäude der bis 1949 betriebenen Stadtmühle zu sehen. Die Mahlmühle mit Wohnhaus und Stadel befand sich auf der Straßenseite, Sägemühle, Garten und Nebengebäude auf der kleinen Wörnitzinsel. Zur Kundschaft des Marktmüllers gehörten die Bauern des Marktes, der umliegenden Höfe sowie der Ortschaften östlich Harburgs. Außer dem Marktmüller selbst und der Hausfrau waren in der Mühle ein Müller, ein Säger, zwei Knechte und eine Magd beschäftigt. Bei der Stadtmühle wurde ein weiteres Mal die Wörnitz aufgestaut, um mit dem Mühlrad die Sägemühle zu betreiben. Durch diese Wehranlagen der Mühlenbetreiber wurde der Fischzug über lange Zeit gehindert. Zugunsten der Durchlässigkeit der Wörnitz wird hier eine Fischtreppe errichtet. Die Wörnitzfische wie Aale, Hecht, Zander, Barben oder Karpfen folgen der Strömung und können über 12 Becken den Höhenunterschied der Wörnitz bei den Harburger Wehren von etwa 130 cm überwinden. 

Die Müller standen auch im Dienster des fürstlichen Hauses auf der Burg Harburg. Sowohl der Marktmüller als auch der Bruckmüller hatten auf Grund ihres Lehensbriefes – einer Art Nutzungsrecht, das der Fürst vergeben hatte - verschiedene Tätigkeiten für die gräflichen Herrschaften zu verrichten. Sie hatten z.B. im Bedarfsfalle, und das kam öfter vor, in einem riesigen Holzfass auf einem Pferdefuhrwerk Wasser zur Burg zu befördern. Die weiteren Verpflichtungen der Müller aus den Lehensbriefen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen mit anderen standesrechtlichen Privilegien abgeschafft.

Der ehemalige Stadel des Stadtmüllers wurde von den jetzigen Eigentümern unter Beachtung des Denkmalschutzes zu einem Wohnhaus umgebaut, das Mühlgebäude steht noch wie zu Betriebszeiten.

Im Jahr 2018 wurde hier an in der Donauwörther Straße ein kleines, niederes Häuschen abgerissen welches bei Hochwassern auch regelmäßig im Wasser stand und daher seit langem nicht mehr bewohnt wurde. Die Stadt Harburg errichtet dann die GEOPARK-Ries Infostelle mit einem Zugang zur Wörnitz. An den elf Schautafeln erfahren Sie mehr über den Meteoriteneinschlag, die Entstehung des Rieskraters sowie die Weiterverarbeitung des besonderen Gesteins. Die Geologie im Einschlagkrater rund um Harburg ist etwas Besonderes. Daher nutzten die Astronauten der NASA-Mondmissionen Apollo 14 und 17 in den 1970er Jahren die Steinbrüche um Harburg für Ihr Feldtraining.